Beregnungsanlage und Kunstrasen

Heilbronner Stimme vom 13.4.2021

Der FSV bekommt eine vollautomatische Bewässerungsanlage im Stadion. Auch das Problem von Platzunebenheiten soll gelöst werden.

Der FSV Schwaigern hat immer noch ein Problem. Die Anlage ist in keinem guten Zustand (wir berichteten). Ein großes Thema ist die Nässe - aber nicht das einzige: Im Stadion klagt der Verein über Platzunebenheiten und Verletzungsgefahren durch die Randeinfassungen an der Aschenbahn. Auf eine vollautomatische Bewässerungsanlage wartet der FSV seit längerem. Hinzu kommt, dass der Nebenplatz bei Regen oft nicht bespielbar ist, weil offenbar die Drainage defekt ist.

Nicht alle sind begeistert

Aufgrund eines früheren Antrags des Vereins hat die Stadt einen Gutachter bestellt und inzwischen grünes Licht gegeben für eine Lösung der Probleme im Stadion. Im November 2020 richtete sich der FSV mit einem weiteren Antrag an die Stadt: Danach soll vorzugsweise der Nebenplatz (oberer Platz) zu einem Kunstrasenspielfeld umgebaut werden. Davon waren nicht alle Stadträte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung angetan. Dennoch ging der Antrag mit 15 zu sechs Stimmen bei zwei Enthaltungen durch: Die Verwaltung beauftragt nun ein Fachbüro, das die Rahmenbedingungen für den Einbau eines Kunstrasens und eine energetische Optimierung der Flutlichtanlage auf dem oberen Platz prüft.

"Wir stimmen der Vorlage nicht zu", sagte SPD-Fraktionschef Rainer Dahlem, "denn wir beobachten die Entwicklung in allen Stadtteilen." Eine allgemeine Diskussion über dieses Thema habe noch nicht stattgefunden. "Uns geht es darum, dass Schwaigern einen Kunstrasen braucht", stellte sich Dieter Erath (FWV) hinter die Befürworter. Im Gegensatz zu der Situation in Schwaigern seien die Plätze in Stetten und Massenbach in einem guten Zustand. Sämtliche Sportplätze der Vereine prüfen zu lassen, koste Geld und Zeit. Erath: Das wollten wir uns ersparen."

Schulsport berücksichtigen

"Ich weiß, dass der FSV Schwaigern einen großen Bedarf hat, und wir möchten den FSV nicht ausbremsen. Aber die Freien Wähler, die CDU und die Bürgermeisterin haben den Bedarf auf den FSV reduziert", spielte Dahlem auf den Schulsport an. Ein Schulleiter hatte sich laut Dahlem beschwert, dass der FSV einen Kunstrasen möchte, und der Gemeinderat darüber diskutiere, ohne zuvor die Schulen mit ins Boot geholt zu haben. Dies stellte sich allerdings als Missverständnis heraus. "Wir hatten bereits Kontakt mit der Schule", erklärte daraufhin Bürgermeisterin Sabine Rotermund. Auch Dieter Erath versicherte: "Wir haben die Schule nicht übergangen." Und die Bürgermeisterin stellt klar: "Die Phase, die Schulen mit einzubeziehen, kommt erst noch, wenn eine Planung für einen Kunstrasen gemacht wird. Selbstverständlich werden die Schulen hier miteinbezogen."

Und nicht nur die Schulen sollen dann Gehör finden, sondern auch weitere Vereine, die die Anlage nutzen wie der TSV Schwaigern oder das Tri-Team Heuchelberg.

Der aus der AfD ausgetretene Michael Fischer sprach sich ebenfalls für den FSV-Antrag aus: "Der obere Platz hat eine Sanierung nötig. Und deshalb sollten wir mal anfangen." Einen Zeitplan, wann das Fachbüro dem Gemeinderat die Planungen vorlegt, gibt es noch nicht.

FSV Schwaigern

Die Stadt Schwaigern hat 35 000 Euro für eine vollautomatische Beregnungsanlage für das Stadion in den Haushalt 2021 eingestellt. Auch das Problem der Platzunebenheiten soll gelöst werden. Hierfür sind 8500 Euro vorgesehen. Ein Gutachter hatte beide Maßnahmen für das Stadion empfohlen, dem sich die Stadt anschloss. Der FSV Schwaigern setzt auf die Jugend. Von 18 Teams sind 14 Jugendmannschaften. 260 Kinder und Jugendliche sind hier vertreten. 40 Jugendbetreuer kümmern sich um sie. Der Verein hat über 700 Mitglieder.

von Friedhelm Römer